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Getrennt im Tod? Warum viele Partner einander bald folgen

Gegensätze ziehen sich an

„Sie waren ihr ganzes Leben zusammen, und als einer ging, dauerte es nicht lange, bis der andere ihm folgte.“ Diese Erzählung ist mehr als nur eine romantische Vorstellung. Viele von uns kennen ältere Paare, die jahrzehntelang glücklich verheiratet waren – und kurz nach dem Tod eines Partners stirbt auch der andere. Aber ist das Zufall, oder steckt da eine tiefergehende Verbindung dahinter?

Der „Broken-Heart“-Effekt: Wenn Liebe und Verlust das Herz beeinflussen

Die Medizin hat einen Begriff für dieses Phänomen: das Broken-Heart-Syndrom. Es beschreibt eine temporäre Herzmuskelschwäche, die durch extremen emotionalen Stress ausgelöst wird. Das Herz reagiert auf Trauer und Verlust – wortwörtlich – mit Schmerzen, die manchmal tödlich sein können.

Eine Studie der Harvard School of Public Health ergab, dass das Risiko, innerhalb der ersten sechs Monate nach dem Tod des Partners zu sterben, um 41 % steigt. Besonders bei älteren Paaren, die eng miteinander verbunden waren, zeigt sich dieser Effekt oft deutlich.

Biologie trifft Psychologie

Der Verlust eines langjährigen Partners ist nicht nur emotional belastend, sondern hat auch körperliche Auswirkungen:

Immunsystem: Lang anhaltende Trauer schwächt das Immunsystem, was das Risiko für Infektionen und Krankheiten erhöht.

Routine und Gesundheit: Viele ältere Menschen vernachlässigen nach dem Verlust eines Partners ihre eigene Gesundheit – sei es durch Einsamkeit, fehlende Motivation oder fehlende Unterstützung im Alltag.

Die emotionale Verbindung – ein Leben lang

Paare, die ihr Leben gemeinsam verbracht haben, entwickeln oft eine so enge Bindung, dass der Tod des einen einen fast unerträglichen Einschnitt im Leben des anderen bedeutet. Forscher nennen dies das „Verlust-Bonding“ – die tief verwurzelte psychologische Verbindung, die auch nach dem Tod nicht vollständig erlischt.

Mythos oder Wahrheit?

Kein Mythos – es gibt klare Hinweise darauf, dass der Tod eines Partners das Risiko erhöht, dass der andere bald folgt. Aber hinter dieser Tatsache steckt keine Schwäche, sondern die Stärke einer lebenslangen Bindung, die so tief ist, dass sie auch im Tod spürbar bleibt.

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