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Glaubenssätze: Soundtrack unseres Lebens oder unsichtbare Fesseln?

Banner mit dem Titel Die Grenzen der Vorstellungskraft

Die Wirkung der Überzeugungen

Glaubenssätze: Soundtrack unseres Lebens oder unsichtbare Fesseln?

„Du bist zu alt, um etwas Neues zu lernen. Geld macht nicht glücklich. Männer sind immer so… Frauen können nicht gut führen. ‘Das war schon immer so’ und ‘Das geht nicht’. Was haben diese Aussagen gemeinsam? Sie sind Glaubenssätze, die in unseren Köpfen gespeichert sind und unser Leben beeinflussen. Doch was, wenn diese Glaubenssätze nicht nur unsere Sichtweise prägen, sondern uns auch im Verborgenen zurückhalten?“
Glaubenssätze sind die unsichtbaren Fäden, die unser Denken, Handeln und sogar unsere Beziehungen beeinflussen. Sie entstehen oft schon in der Kindheit, durch wiederholte Erfahrungen, kulturelle Einflüsse oder familiäre Werte. In diesem Kapitel gehen wir der Frage nach, ob Glaubenssätze wie der Soundtrack unseres Lebens wirken, der uns Orientierung gibt – oder ob sie uns als unsichtbare Fesseln daran hindern, unser volles Potenzial zu entfalten.

Was sind Glaubenssätze?

Glaubenssätze sind überzeugende und oft unbewusste Annahmen, die wir über uns selbst, andere Menschen und die Welt im Allgemeinen haben. Sie entstehen durch Erfahrungen, Erziehung, Kultur und auch durch die Medien, und sie sind das Fundament unserer Weltanschauung.

  • Positive Glaubenssätze: Diese stärken unser Selbstbewusstsein und motivieren uns, Herausforderungen anzunehmen. Zum Beispiel: „Ich bin fähig, meine Ziele zu erreichen.“
  • Negative Glaubenssätze: Diese schränken uns ein und lassen uns an unseren Fähigkeiten zweifeln. Zum Beispiel: „Ich bin nicht gut genug.“ Oder „Das schaffe ich sowieso nicht.“

Doch der entscheidende Punkt ist, dass Glaubenssätze unser Verhalten beeinflussen – ohne dass wir es bewusst merken. Sie bestimmen, welche Möglichkeiten wir ergreifen, welche Risiken wir eingehen und in welchen Situationen wir uns sicher oder unsicher fühlen.

Glaubenssätze als Soundtrack: Positive Verstärkung durch Kultur und Gesellschaft

Glaubenssätze können auch als eine Art „Soundtrack“ unseres Lebens gesehen werden. Wie ein Lied, das du ständig hörst und das sich tief in deinem Unterbewusstsein verankert, prägen sie die Art und Weise, wie wir die Welt sehen.

Positive Glaubenssätze können uns in die richtige Richtung lenken, indem sie uns aufbauen und ermutigen. Wenn du als Kind immer wieder gehört hast, dass du alles erreichen kannst, was du dir vornimmst, dann wirst du diesen optimistischen Glaubenssatz mit in dein Erwachsenenleben nehmen. Du wirst eher Chancen sehen und Risiken eingehen. Der „Soundtrack“ der Zuversicht wird dich leiten.

  • Beispiel: Eine Person, die immer wieder gehört hat „Alles, was du brauchst, ist in dir“, wird in schwierigen Situationen eher auf ihre eigenen Ressourcen und Stärken zurückgreifen.

Glaubenssätze dieser Art unterstützen uns, Selbstvertrauen aufzubauen und uns als fähig und wertvoll zu erleben. Sie geben uns das Gefühl, dass Hindernisse überwindbar sind.

Glaubenssätze als unsichtbare Fesseln: Warum sie uns zurückhalten

Doch nicht immer sind diese Glaubenssätze positiv. Viele Glaubenssätze wirken wie unsichtbare Fesseln, die uns daran hindern, unser volles Potenzial zu entfalten. Sie sind oft nicht sofort erkennbar und arbeiten tief in unserem Unterbewusstsein. Sie entstehen durch negative Erfahrungen, die uns dazu bringen, bestimmte Überzeugungen über uns selbst zu entwickeln.

  1. Übernommene Glaubenssätze:
    Diese Glaubenssätze werden durch unsere Erziehung und Gesellschaft geprägt. Ein Kind, das immer wieder hört: „Du bist zu schüchtern, um in der Öffentlichkeit zu sprechen“, wird als Erwachsener wahrscheinlich ähnliche Überzeugungen über sich selbst entwickeln. Dieser negative Glaubenssatz hindert die Person daran, ihre Kommunikationsfähigkeiten zu entfalten, weil sie sich selbst als nicht fähig sieht, in einem öffentlichen Raum zu sprechen.
  2. Glaubenssätze durch Misserfolg:
    Wenn jemand in der Vergangenheit oft gescheitert ist, entsteht der Glaubenssatz, dass er nicht erfolgreich sein kann. „Ich habe immer Pech bei der Jobsuche“ oder „Ich kann keine dauerhafte Beziehung führen“ sind Beispiele für Glaubenssätze, die aus wiederholten Misserfolgen entstehen können. Diese Glaubenssätze blockieren nicht nur das Selbstvertrauen, sondern auch die Fähigkeit, neue Chancen zu ergreifen.
  3. Gesellschaftliche und kulturelle Glaubenssätze:
    Kulturelle und gesellschaftliche Normen und Werte können ebenfalls sehr einflussreich sein. Ein Beispiel ist der Glaubenssatz „Erfolg bedeutet, immer mehr zu haben“, der Menschen dazu verleitet, ihre eigenen Werte und Vorstellungen von Erfüllung zu ignorieren und stattdessen den Druck der Gesellschaft zu übernehmen.

Glaubenssätze sind mental oft sehr hartnäckig und wirken sich stark auf unser Verhalten aus. Sie lenken uns in eine Richtung, die wir nicht immer bewusst wählen, und verhindern, dass wir Veränderungen vornehmen.

Die wissenschaftliche Perspektive: Wie Glaubenssätze unser Verhalten beeinflussen

Forschungen aus der Psychologie und Neurobiologie haben gezeigt, dass Glaubenssätze tief in unserem Unterbewusstsein verankert sind und das Verhalten und die Wahrnehmung stark beeinflussen. In einer Studie von Carol Dweck zur „Wachstumsmentalität“ zeigte sich, dass Menschen mit einem Glaubenssatz, dass sie sich durch Anstrengung verbessern können, viel resilienter und erfolgreicher sind als Menschen, die glauben, dass ihre Fähigkeiten festgelegt sind.

Glaubenssätze wirken sich auch direkt auf emotionale Prozesse aus. Sie bestimmen, wie wir auf Erfolge und Misserfolge reagieren und wie wir Rückschläge verarbeiten. Positive Glaubenssätze fördern Resilienz und eine positive Lebenseinstellung, während negative Glaubenssätze zu Pessimismus und Selbstzweifeln führen können.

Mythos oder Wahrheit?

Wahrheit: Glaubenssätze beeinflussen tief, wie wir uns selbst und die Welt sehen. Sie wirken sowohl als motivierende Soundtracks, die uns helfen können, Ziele zu erreichen, als auch als unsichtbare Fesseln, die uns an der Entfaltung unseres Potenzials hindern. Sie sind oft so tief in uns verwurzelt, dass wir ihre Auswirkungen auf unser Leben nicht bewusst erkennen – und gerade deshalb ist es wichtig, Glaubenssätze zu hinterfragen und gegebenenfalls zu transformieren.

Die Transformation von negativen Glaubenssätzen kann eine Schlüsselrolle in der Persönlichkeitsentwicklung spielen. Mit Techniken wie NLP (Neurolinguistische Programmierung) oder kognitiver Verhaltenstherapie können wir dysfunktionale Glaubenssätze erkennen und umwandeln, um freier und authentischer zu leben.

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