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Blog-Beitrag

Sind wir die Summe der Menschen, mit denen wir uns umgeben?

Banner mit dem Titel: Vergangenheit und Gegenwart

Die Verlockung der Vergangenheit

„Du bist der Durchschnitt der fünf Menschen, mit denen du am meisten Zeit verbringst“

„Kennst du diesen Satz? ‘Du bist der Durchschnitt der fünf Menschen, mit denen du dich umgibst.’ Er klingt einfach und einleuchtend. Aber stimmt das wirklich? Viele sehen diese Aussage als eine Art Lebensmaxime – mit besseren Freunden zum besseren Leben. Doch in der Psychologie ist dieser Satz eher eine Vereinfachung. Er suggeriert, dass alle Eigenschaften eines Menschen durch seine engsten Kontakte bestimmt werden. Aber wir Menschen sind komplexer – nicht nur die durchschnittlichen Einflüsse unserer Umgebung formen uns.“

Die Wahrheit: Soziales Umfeld beeinflusst uns – aber nicht deterministisch

1. Sozialer Einfluss geht weit über fünf Personen hinaus
Forschung zeigt, dass unser Verhalten nicht nur von den fünf engsten Menschen abhängt, sondern auch vom weiteren sozialen Netzwerk – einschließlich Freunden von Freunden

2. Spiegelneuronen & soziales Lernen
Der Einfluss läuft oft unbewusst ab. Wissenschaftler sprechen von Spiegelneuronen, die dazu führen, dass wir Verhalten und Emotionen der Menschen in unserer Umgebung übernehmen

3. Verhaltensweisen sind ansteckend
Große Studien – z. B. mit dem Framingham-Datensatz – haben gezeigt, dass Adipositas, Rauchen, Stimmung oder Rückenbeschwerden sich durch Netzwerke ausbreiten können. Wenn einer deiner Freunde ungesunde Essgewohnheiten hat, steigt die Wahrscheinlichkeit dafür auch bei dir signifikant

4. Konformitäts-Phänomene
Experimente wie von Asch zeigen: Wir neigen dazu, uns der Mehrheit anzupassen – selbst wenn wir wissen, dass sie falsch liegt Auch das mächtige Bandwagon-Effekt erklärt, warum wir gleiches tun, nur weil andere es tun

Selbstbild und Werte: Wenn das Umfeld dich neu definiert

Der entscheidende Faktor ist jedoch, wie sehr du dein Selbstbild an deine Gruppe anpasst. Ein bekanntes Beispiel: Ein Schüler, der zuvor durchschnittlich war, kann durch den Wechsel in eine leistungsstarke Lerngruppe sein Selbstbild und Verhalten vollständig neu ausrichten – und plötzlich auch bessere Leistungen zeigen .

Es gilt also zu unterscheiden: Wir übernehmen nicht einfach automatisch Gewohnheiten, sondern interpretieren und integrieren sie entsprechend unserer eigenen Identität und Zielen.

Mythos oder Wahrheit?

Wahrheit: Dein Umfeld beeinflusst dich stark – aber es definiert dich nicht zwangsläufig vollständig.

Soziales Umfeld formt.
Du bist nicht machtlos. Deine Selbstwahrnehmung und Intentionen entscheiden, in welchem Maße du dich beeinflussen lässt.

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